Peridot: Der Edelstein der Sonne
Schon so früh wie 1580-1350 B.C. verarbeiteten die Ägypter Peridot zu Schmuck und Ketten. Schriften der griechischen Geographen Agatharchides und Strabo berichteten im zweiten und ersten Jahrhundert B.C. von den Schürfungsvorgängen in den Minen auf der Insel Zabargad.
Im dritten und vierten Jahrhundert wurde der Edelstein von den Griechen und Römern graviert und zu Ringen und Anhängern verarbeitet. Die Kreuzfahrer brachten den leuchtend grünen Stein nach Europa, wo viele in den Kirchen und Kathedralen aufbewahrt sind.
Peridot war auch ein hoch geschätzter Edelstein während des Ottomanischen Reiches (1300-1918) Die größte Sammlung entstand durch die Sultane in dieser Zeit. Das Topkapi Museum in Istanbul besitzt einen goldenen Thron, der mit 955 Peridot Edelsteinen dekoriert ist, sowie Turbane, zahlreiche Juwelenbestückte Dosen und Schmuckstücke und abertausende lose Peridot.
Von frühen Zeiten bis ins Mittelalter betrachtete man den Peridot als Symbol der Sonne. In frühen griechischen Schriften ist zu lesen, daß der Peridot seinem Träger königliche Würde verleiht. Und ein weiterer Glaube verspricht, daß er seinem Besitzer böse Geister fern hält.
Herkunft: Von Brasilien bis Myanmar
Die ersten bekannten und wichtigsten Lagerstätten waren wie oben genannt, auf der Insel Zabargad (St.Johannes Insel) im roten Meer. Ein kleiner Teil wird dort auch heute noch abgebaut. Große Quantität an Steinen von feiner Qualität und Größe kamen später aus dem nördlichen Burma, in der Nähe von Mogok, dem heutigen Myanmar. Die Unabhängigkeit des Landes und politische Unruhen machten dem Export jedoch leider ein Ende.
Der größte Anteil an Peridot kommt seit vielen Jahren aus den USA. Die San Carlos Apache Indian Reservation in Arizona liefert heute bis zu 95% des weltweit verarbeiteten Peridot. Die Steine sind jedoch klein und selten über 5 Karat. Portillo Mar, Buell Park und Kilbourne Hole in New Mexico, sowie einige andere Minen sind weitere Abbaugebiete in den USA. Seit 1994 bringt Pakistan zum Teil Peridot in sehr hoher Qualität hervor. Einige Steine davon waren mehr als 100 Karat schwer.
Die eindrucksvollsten Steine von besonders strahlender Farbe und Reinheit stammen aus der Himalaya Region Suppatt im nordwestlichen pakistanischen Teil von Kashmir. In Brasilien, Kenia, Sri Lanka und Kenia befinden sich weitere Abbaugebiete. Viele Edelsteine in sehr guter Qualität kommen heute auch aus der chinesischen Provinz Jilin und Hebei, wo sich wichtige Abbaugebiete entwickelten.
Eigenschaften des Peridot: Härte und Klassifizierung
Peridot hat eine Härte von 6.5 bis 7 auf der zehnstufigen Mohs-Skala.
Der Ursprung des Namens Peridot ist unklar. Französische Juweliere verwendeten ihn jedoch lange bevor der französische Mineraloge R.J. Haüy (1743-1822) diese Bezeichnung dem grünen Stein zuordnete. Man nimmt an, daß der Ursprung des Namens von dem griechischen Wort „peridona“ stammt, was auf Deutsch „in Fülle geben“ bedeutet.
Der Peridot gehört zur eigenen Olivin-Gruppe der Silikate und wird deshalb selbst häufig auch als „Olivin“ bezeichnet. Die Spurenelemente Nickel oder Chrom lassen die Farbe sehr intensiv erscheinen. Dieses Mineral tritt weltweit häufig auf, jedoch Peridot in Edelstein Qualität ist relativ selten. Kleine Peridot Kristalle findet man auch in vulkanischem Basalt, selten wird das Mineral auch in Meteoriten gefunden.