Geschichtliches über Citrin
Der Ursprung des Namens Quarz und somit auch der des Citrins lässt sich auf das slawische Wort „Kwardy“ zurückführen und bedeutet auf deutsch „hart“. Das lateinisierte „quarzum“ wurde erstmals im 16.Jahrhundert von dem deutschen Gelehrten Agricola genannt, der die erste wissenschaftliche Klassifizierung von Mineralien festlegte. Die gelbe Variante des Quarzes leitet ihren Namen aus dem lateinischen „citrus“ für Zitrone ab und wurde wegen der Farbähnlichkeit zu dieser Frucht so genannt.
Objekte aus Bergkristall wurden schon mit den sterblichen Überresten von prähistorischen Menschen (75,000 B.C.) in Frankreich, der Schweiz und Spanien bei Ausgrabungen entdeckt. Als Amulet und dekorativer Stein wurde der Halbedelstein schon in Ägypten vor 3100 B.C. extensiv für Schmuck verarbeitet. Er wurde wegen seiner einwandfreien Transparenz und goldgelben Farbe sehr geschätzt. Die antiken Griechen glaubten, daß der Quarz von den Göttern gefroren wurde, um zu Eis gefroren ewig erhalten bleibt. Daher stammt der Ausdruck Kristall, welches aus dem griechischen Wort „krystallos“ kommt und Eis bedeutet.
Es gibt unzählige Legenden und Sagen über diesen beliebten Schmuckstein und seine magischen Kräfte, welche schon von den Kreuzfahrern in Form der Kristall-Kugel nach Europa gebracht wurde. Sie sind bis in die Neuzeit von vielen Menschen glaubhaft akzeptiert. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts verwendete man Kristall-Kugeln zum Beispiel noch in Irland und Schottland, um Krankheiten von Rindern abzuwenden.
Im Mittelalter und der Renaissance wurden aus Quarzkristall wunderschöne Objekte und Gefäße hergestellt. Die Chinesen wie auch Japaner, sowie die Mayas, Azteken und Incas verarbeiteten den Stein auf der anderen Seite der Welt ebenfalls zu wunderschönem Schmuck und diversen Gegenständen. Die Verwendung dieses attraktiven Edelsteins zieht sich weit durch die Geschichte bis in die heutige Zeit. Quarzkristalle erhielten in der jüngeren Zeit große Beliebtheit aus dem Glauben, daß sie eine psychische Verstärkung seien.
Weiterhin findet der gelbe Citrin auch in der Heilkunde großen Zuspruch und gehört zu den wichtigsten Heilsteinen. So soll er eine beruhigende Wirkung haben, Ärger lindern und Wohlstand herbeiführen, um nur einige wenige Vorteile zu nennen. Fachbücher auf diesem Gebiet sind reichlich im Buchhandel zu finden.
Citrin Vorkommen und Behandlung
Auf vielen Ländern der Welt verstreut gibt es Quellen von Quarz in allen verschiedenen Farben und in Edelstein Qualität. Brasilien ist die Hauptquelle aller Quarz- Varietäten. Die profitabelsten Fundstellen sind in den Brasilianischen Staaten Minas Gerais, Bahia, Espirito Santo und Goiás. Auch Uruguay und die US Staaten Arizona und North Carolina sind wichtige Lieferanten. Weitere Fundländer sind unter anderen Argentinien, Myanmar, Madagaskar und Russland.
Natürlicher gelber Citrin erhält seine Farbe durch die Zusammensetzung von Eisenoxid oder Eisenhydroxid. Jedoch ist dieser selten zu finden. Die meisten im Handel angebotenen Steine werden durch Erhitzen von sehr hell-violetten Amethysten umgewandelt.
Die Erhitzung dieser Amethyste unterscheidet sich je nach Herkunft des Materials in der Temperatur. Bei Steinen aus Brasilien zum Beispiel, bewegt sich die Brenntemperatur für hellgelbe Farbtöne bei 470 °C und wird die Temperatur bis zu ca.550° erhöht. Er wechselt die Farbe von hell-violett in eine dunklere, kräftig gelbe Farbe.
Der Wert eines Citrins ergibt sich aus der Reinheit und Attraktivität der Farbe. Natürlich gelbe, goldbraune bis orangenbraune Citrine sind, wie oben schon erwähnt, sehr selten. Sowohl natürlich gelbe wie auch Hitzebehandelte Steine werden fälschlicherweise oft als Topas, dessen Farbe voller und satter ist, als solche verkauft. Aber Citrin ist wegen seines Mangels an Spaltbarkeit und Härte besser tragbar, sowie der wesentlich günstigeren Preisgestaltung als gelber Edelstein beliebter.